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Glossar

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Persönlichkeitsstörung

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Lexikon

Begriff Definition
Persönlichkeitsstörung

Wenn das Denken und Handeln nicht zur Situation passen

Als sogenannte Persönlichkeitsstörungen werden langfristige charakteristische Erlebens- und Verhaltensmuster bezeichnet, die nach charakteristischen Merkmalen unterteilt werden können, wobei häufig Überschneidungen vorkommen. Die Verhaltensmuster wirken oft unflexibel und der jeweiligen Situation nicht angemessen. Daraus kann mit der Zeit eine reduzierte Leistungsfähigkeit in allen Lebensbereichen und ein persönlicher Leidensdruck entstehen, manchmal entwickelt sich eine depressive Erkrankung, die davon abgegrenzt betrachtet werden muss. Weiterhin müssen organische Wesensänderungen, z.B. nach einem Schädelhirntrauma, oder auch eine Autismusspektrum-Störung abgegrenzt werden.

Mögliche Ursachen
Die Ursachen für die Entstehung einer Persönlichkeitsstörungen sind vielfältig und umfassen z. B. genetische Faktoren, Entwicklungsbedingungen in der Kindheit oder späteren Lebensabschnitten oder auch erworbene Hirnschäden. Erwähnt sei an dieser Stelle ausdrücklich, dass das Konzept der Persönlichkeitsstörung nicht unumstritten ist und unter Fachleuten diskutiert wird. Kritiker bemängeln, die Festschreibung einer gesamten Persönlichkeit als „gestört“ sei ethisch zweifelhaft und trage zu einer erheblichen Stigmatisierung des Betroffenen bei.
Da die oben erwähnten Verhaltensmuster oft schon über eine lange Zeit bestehen, bevor eine Behandlung begonnen wird, ist diese meist ebenso ein längerer Prozess. Hier spielen dialektisch-behaviorale Therapieansätze und verhaltenstherapeutische Interventionen in einem stabilen sozialen Übungsfeld eine zentrale Rolle. Durch Reflektion problematischer Situationen werden dysfunktionale Denk- und Handlungsmuster entlarvt und neue Sichtweisen und Verhaltensoptionen erprobt.


Perspektiven für die Betroffenen
Ziel ist es, Verständnis für die Zusammenhänge von eigenem Erleben, Aktion und Reaktion zu gewinnen, Emotionen erkennen, benennen und regulieren zu können und funktionale Verhaltensmuster zu etablieren. Individuell erarbeitete Coping-Strategien können bei der Reduktion von Spannungszuständen und der Bewältigung von psychosozialen Belastungssituationen helfen. Gegenebenfalls kommen bei entsprechend vorhandenen Symptomen Medikamente zur Stimmungsverbesserung und -stabilisierung oder zur Verbesserung der Schlafqualität etc. zum Einsatz.
Um eine langfristige psychische Stabilität zu erreichen, kann letztlich auch eine der Erkrankung und den Funktionseinschränkungen angepasste Lebens- und Zukunftsplanung erforderlich sein. In beruflicher Hinsicht gibt es viele Möglichkeiten, die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern, z.B. mit einer unterstützten Ausbildung oder einer Umschulung zu einem leidensgerechten Beruf. Bei der Alltagsbewältigung wird z. B. durch Betreutes Einzelwohnen (BEW) Unterstützung angeboten. Eine Therapeutischen Wohngruppe bietet noch umfassendere Begleitung und zudem die Vorteile einer sozialen Gemeinschaft.

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